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Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen

Schillers Schädel wird gestohlen,
und Milli will ihn wiederholen.
Das ruft Herrn Goethe auf den Plan
und offenbart finstere Mächte und Wahn.

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen

Da es sich um eine Produktpräsentation handelt, ist der Beitrag als „Unbezahlte Werbung“ in den Stichwörtern markiert. Ich habe für diesen Bericht weder Geld bekommen, noch das Buch oder etwas anderes kostenlos erhalten.

Dichter und Dämonen

Die junge Milli, der alte Goethe und die Jagd nach Schillers Schädel. Lesungen haben bei mir den Effekt, dass schnell neue Bücher auf meinem SuB landen und dass diese auch wieder schnell davon erlöst werden. Denn heute gibt es bereits das zweite Buch vom Fantasy Lesefestival, das ich dir vorstellen möchte: Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen.

Cover-Käufe kann ja jeder, hier bin ich fast zum Titel-Käufer geworden. Als könnte ich zu Dichtern und Dämonen nein sagen? Nur „Dichter und Drachen“ wäre vielleicht noch besser gewesen. Doch zusammen mit der wundervollen Lesung und den spannenden Hintergrund-Infos, die Tom und Stephan Orgel gegeben haben, musste ich dieses Buch unbedingt haben und lesen.

Buchdaten – Die Schattensammlerin

Autorin: Tom und Stephan Orgel
Genre: Historical Fantasy
Seitenanzahl: 480 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
ISBN: 978-3-45332-179-3 (Partnerlink zu Amazon)
oder im Autorenwelt-Shop

Inhalt – Eine atemlose Jagd auf finstere Mächte

Wir befinden uns in Frankfurt am Main im Jahre 1830. Die junge Millicent Wohl ist im Senckenberg Museum angestellt und wird Zeugin des brutalen Raubes an Schillers Schädel. Das ruft neben der Polizei auch den Geber dieser Spende auf den Plan, der kein geringerer ist als der Dichterfürst Goethe. Es beginnt eine spannende Jagd nach dem Schädel, die finstere Mächte und sehr reale Sagengestalten auf den Plan ruft.

Die Schattensammlerin - Klappentext

Das Geheimnis um Schillers Schädel

Der Schreibstil

Ich finde es ja immer spannend, wenn mehrere Autoren zusammen an einem Werk arbeiten, also nicht im Sinne einer Anthologie oder so. Bei „Die Schattensammlerin“ könnte ich nicht sagen, wer der beiden Autoren hier welchen Teil geschrieben hat oder dass es beim Lesen irgendwelche signifikanten Unterschiede gab. Ganz im Gegenteil, die Geschichte liest sich super flüssig und hat mich bereits nach kurzer Zeit in ihren Bann gezogen.

Es gibt Raum für viele Beschreibungen und Details, ohne dabei auch nur im Geringsten langweilig zu werden. Stattdessen bin ich Milli gespannt durch ihr Abenteuer gefolgt und habe die vielen Sticheleien der unterschiedlichen Charaktere herzlichst genossen. Das einzige Manko sind ein paar kleine Fehlerchen, mal ein fehlender Buchstabe, mal ein kleiner Logikfehler. Den Lesefluss hat das Ganze jedoch nicht gestört.

Die Charaktere

Die junge Millicent Wohl war mir gleich sympathisch. Sie ist bodenständig und belesen und stellt sich mit ihrem Wissensdurst, ihrer Neugier und ihrem immer größer werdenden Mut gegen das herrschende Frauenbild. Doch auch viele weitere Charaktere hat man schnell ins Herz geschlossen, ganz egal, ob sie nur kürzere Rollen spielen oder im ganzen Buch aktiv sind. Hier sind zum Beispiel Abaris, Heinrich und auch Josef zu nennen.

Andere brachten mich innerlich zum Kochen, wie der Herr Hollweg. Doch ich will ja nicht spoilern. Insgesamt sind die Charaktere alle super authentisch und greifbar. Man muss einfach mit ihnen mitfiebern und kann ihre Beweggründe schnell nachfühlen. Und Goethe ist eben Goethe.

Als Hörspiel ist dieses Buch gerade in Bezug auf die Charaktere sicher nochmal ein besonderer Genuss. Der Herr Buchner beispielsweise wird in herrlichem Dialekt zu Papier gebracht und natürlich auch so gelesen. Hier hatte ich den Vorteil, dass mir „seine“ Stimme aus der Lesung noch nachhallte, während ich die Dialoge mit ihm gelesen habe.

Die Geschichte

Die Geschichte ist so viel mehr als Dichter und Dämonen und doch fast es das Buch recht treffend zusammen. Das historische Frankfurt am Main sowie die anderen Schauplätze werden detailreich und authentisch beschrieben. Man muss es nicht von den Autoren selbst gehört haben, um zu merken, dass hier wirklich viel Recherche-Arbeit drinsteckt.

Doch das betrifft nicht nur die Welt an sich, sondern auch den Charakter des Goethe, Hintergründe und Ereignisse rund um Schillers Schädel und mehr. Nicht zu vergessen sind natürlich die Sagenwesen und Geheimbunde, die zunehmend größere Rollen spielen und der Wolpertinger, den ich nicht unerwähnt lassen kann. Die Sorgfalt, mit der hier Historie und Fantasie miteinander verwogen wurden, lässt die Grenzen zwischen beidem verschwimmen. Und dann sagen die Autoren auf der Lesung auch noch folgenden Satz:

Die unglaublichsten Dinge der Geschichte sind wahr…

Der Satz klingt spannend und verheißungsvoll, bevor man das Buch gelesen hat. Nach dem Lesen macht er nachdenklich. Und ich finde das so herrlich! Ich liebe Geschichten, die die Realität und die Fantasie so miteinander verschmelzen lassen und „Die Schattensammlerin“ ist da wirklich ein Paradebeispiel. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mehr als einmal dafür gesorgt, dass ich deutlich zu spät ins Bett gegangen bin. Von mir daher eine klare Leseempfehlung und ich hoffe auf einen weiteren Band!

Kennst du bereits Bücher von Tom und Stephan Orgel? Und hast du schon meine Rezensionen zu Tinte & Siegel – Die Chronik des Siegelmagiers oder Unstern gelesen?

Liebe Grüße
Tenja Tales

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