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Tinte & Siegel – Die Chronik des Siegelmagiers

Ein bereits betagter Protagonist,
der auch ein Siegelmagier ist,
beschützt die Welt vor anderen Wesen.
Ja dieses Buch solltest du lesen.

Tinte & Siegel - Die Chronik des Siegelmagiers

Da es sich um eine Produktpräsentation handelt, ist der Beitrag als „Unbezahlte Werbung“ in den Stichwörtern markiert. Ich habe für diesen Bericht weder Geld bekommen, noch das Buch oder etwas anderes kostenlos erhalten.

Die Chronik des Siegelmagiers

Ein älterer Protagonist, schottischer Witz und ganz viel Siegelmagie. Entgegen vielen anderen, kannte ich Kevin Hearne und seine Bücher (die Chronik des Eisernen Druiden etc.) bis vor Kurzem nicht. Ich habe ihn persönlich auf dem Fantasy Lesefestival (meinen Bericht dazu findest du hier) kennengelernt. Er hat dort aus der englischen Original-Version von „Tinte & Siegel“ vorgelesen und allein das war mit dem gespielt schottischen Akzent schon ein Genuss. Danach las Isa Theobald die deutsche Fassung davon, zwar ohne den Akzent, doch nicht weniger schön und packend.

Wer die ersten Seiten liest (oder vorgelesen bekommt), erfährt direkt, was für eine Art von Geschichte er hier bekommt. Mir war auf jeden Fall klar, dass ich das Buch haben muss. An dieser Stelle daher noch ein Danke an die Buchhandlung Eulenspiegel, die das Festival veranstaltet und meine Bücher-Sammlung deutlich vergrößert hat.

Buchdaten – Tinte & Siegel

Autorin: Kevin Hearne
Genre: Urban Fantasy
Seitenanzahl: 384 Seiten
Verlag: Klett-Cotta – Hobbit Presse
ISBN: 978-3-60898-203-9 (Partnerlink zu Amazon)
oder im Autorenwelt-Shop

Inhalt – Tote Schüler sind auf Dauer schlecht für den Ruf

In „Tinte & Siegel“ geht es um den Schotten und Siegelmagier Al. Er ist bereits über 60 und hat es noch immer nicht geschafft, einen Nachfolger auszubilden, da alle seine Schüler durch unglückliche Umstände ums Leben kamen. Gordi, sein siebter Schüler, ist gerade an einem Rosinen-Scone erstickt.

Als Siegelmagier schreibt er mit Geheimtinten kraftvolle Zaubersprüche, die hauptsächlich dazu dienen, die menschliche Welt vor den verschiedenen anderen Pantheons und vor allem den Feenwesen zu beschützen. Doch durch Gordis Tod erfährt Al, dass sein Schüler hinter seinem Rücken mit Feenwesen gehandelt hat. Er muss nun herausfinden, was es damit auf sich hat und natürlich, wer dahintersteckt.

Klappentext zu "Tinte & Siegel"

Von Al, farbenfroher Sprache und fremden Pantheons

Der Schreibstil

Kevin Hearne hat einen wundervollen Schreibstil, der in der englischen Original-Fassung sicher nochmal etwas besser rüberkommt. Er hat es geschafft, mich schon auf den ersten Seiten komplett abzuholen, so dass ich direkt wissen wollte, wie es weitergeht. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und fesselnd. Dazwischen gibt es immer wieder ruhigere Passagen, in denen von verschiedenen Tintenzutaten, Whiskys, Gins oder Füllfederhaltern gesprochen wird. Das zeigt nicht nur die ausführliche Recherche oder das hier ausgeprägte Wissen des Autors, sondern dient auch als herrliches Zwischenspiel ohne langweilig zu werden.

Nicht zu vergessen ist die große Portion Witz. Der schottische Humor und die farbenfrohe Sprache kommen gut zur Geltung. Manchmal wird es etwas derb, doch auch darauf wird man direkt auf den ersten Seiten vorbereitet. Es gibt viele herrlich humorvolle Situationen, die mich herzlich zum Lachen gebracht haben. Daneben werden aber auch ernste und echte Themen wie Menschenhandel thematisiert. Dem Autor gelingt hier nicht nur eine Gradwanderung, er schafft es auch, ernste, wichtige und aktuelle Themen so in seinem Roman zu verpacken, dass sie Aufmerksamkeit bekommen und nachhallen.

Die Charaktere

Al ist mit seinen über 60 Jahren nicht der typische Protagonist, was die Geschichte meiner Meinung nach aber nur noch besser macht. Er ist definitiv kein blauäugiger Jungspund, hat aber seine Mittel und Wege den Leiden des Alters in relevanten Situationen entgegenzuwirken. Dabei finde ich ihn und die anderen Charaktere sehr schön und authentisch dargestellt. Man erfährt etwas über Al’s Familie und über den Fluch, den er viel zu lange schon mit sich trägt, weswegen er meist nur per App kommuniziert.

Doch auch die anderen Charaktere haben ihre Eigenarten. Nadia, seine Assistentin / Managerin / Buchhalterin, ist ebenso ungewöhnlich wie Al, aber auch ebenso greifbar und authentisch. Die Frau hat es wirklich in sich und erfährt von ihr deutlich mehr als den Namen ihres Lieblingsnagellacks „Satans schwärzestes Loch“. Nicht zu vergessen ist der Hobgoblin Buck Foi, der der Geschichte seine ganz eigene Note gibt. Er macht dem Ruf der Hobgoblins alle Ehre, weiß sich aber den richtigen Leuten gegenüber meist zu benehmen.

Die Geschichte

Hauptsächlich spielt die Geschichte in Schottland, genauer gesagt in Glasgow. Viele der Orte, die in der Geschichte beschrieben werden, existieren wirklich und sind nach Angaben des Autors hinten im Buch auch definitiv einen Besuch wert. Zwar wird man vom Gin 71 aus dann nicht in das Reich der Feenwesen wechseln können, aber man kann leider nicht alles haben.

Neben Schottland spielt ein kleiner Teil der Geschichte auch in Amerika, doch dazu will ich nicht mehr verraten. Die verschiedenen Orte hat der Autor greifbar und anschaulich beschrieben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Mein Kopfkino ist auf jeden Fall sofort angesprungen, ganz egal ob es um Örtlichkeiten oder andere Geschichtsteile ging.

Fesselnd, humorvoll und erfrischend anders

Nach der Lesung im Hummelpark war ich ja schon begeistert, nach dem Lesen des Buches bin ich es noch mehr. Es war ein herrlicher Ausflug in eine andere Welt. Die Ideen zu den Siegeln und Feenwesen fand ich toll und auch das Gespann von Al, Nadia und Buck war wirklich schön zu lesen. Ich fand die Geschichte erfrischend anders zu dem, was ich in letzter Zeit so gelesen habe. Der Wechsel aus Ernsthaftigkeit und schweren Themen zu derben Sprüchen und wilden Späßen ist super gelungen und ich habe viel gelacht.

Tinte & Siegel“ ist ein toller Auftakt zur Reihe „Die Chronik des Siegelmagiers“, die ich jedem Fan von Urban Fantasy auf jeden Fall ans Herz legen kann! Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

Hast du schon Bücher von Kevin Hearne gelesen? Und kennst du meine Rezensionen zu Buchwächter – Das Buch der Phantasien oder Nafishur Praeludium Dariel?

Liebe Grüße
Tenja Tales

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