Kurzgedichte – Vom Autor bis zur Unmenschlichkeit
„Lyrik ist ein Tanz mit Worten, die mit Bedacht gewählt werden, um sich wie ein Pfeil in das Herz oder den Verstand zu bohren.“
Mit diesen Worten habe ich meine #LyrikWissen Reihe auf Instagram und Facebook vor über einem Monat gestartet. Das passende Lyrik Wissen gibt es auch hier auf meinem Blog und zwar in Metrum, Versmaß und mehr. Doch hier und heute wollen wir die Theorie mit Leben füllen. Es folgen daher ein paar meiner Kurzgedichte, von denen du vielleicht schon das eine oder andere aus den sozialen Medien kennst, wenn du einem meiner Accounts dort folgst. Einige sind thematisch sehr ähnlich zu den Gedichten in meinem Gedichtband „Vom Homo Sapiens und anderen Problemen“ (Partnerlink zu Amazon). Viel Spaß beim Lesen!
Autorenmagie
Ein Autor geht so gerne wandern,
Von einer tollen Welt zur andern.
So fleißig wie ein Bienelein
Sammelt er dort Ideen ein.
Der Autor bringt so Stück für Stück
Magie in seine Welt zurück.
Er schreibt sie nieder, gibt sie weiter
Und macht so viele Menschen heiter.
Die triste Welt gewinnt an Glanz,
Realität und Magie vereint im Tanz.
Autorenprobleme
Chaos im Kopf und auf dem Papier,
Was macht bloß die böse Muse mit mir?
Die Plottbunnies hüpfen verquer durch den Raum,
Wie halte ich all das Chaos im Zaum?
So kann ich nicht denken und sicher nicht schreiben!
Muss ich im Chaos versunken bleiben?
Nach langer Verzweiflung kommt dann die Idee:
Ich brauche nur einfach noch einen Kaffee!
Kinderaugen
Sie sehen einander, sehen die Welt,
Sie sehen gleich das, was ihnen gefällt.
Sie entdecken sofort, was sie alle verbindet,
Und erkennen, wie man zueinander findet.
Auch Unterschiede sehen sie schnell,
Dann ist die Neugier sogleich zur Stell.
Mit großem Interesse wird Anderes betrachtet,
Doch meist nur auf das Gute geachtet.
Kindliche Hoffnung
Kleine Kinder geben uns Kraft,
Mit der man es durch die Krise schafft.
Sie sehen die Welt in anderem Licht
Verlieren auch jetzt ihren Glauben nicht.
Sie leben in Hoffnung auf eine Welt
In der es uns allen wieder gefällt.
Heimatlos
Sie lebt in einer egoistischen Welt,
In der es ihr so gar nicht gefällt.
Ein jeder denkt stets nur an sich,
Lässt Familie und Freunde gerne im Stich.
Wo sind nur Helfen und Vertrauen?
Gemeinsam eine Zukunft bauen?
Wo sind der Liebe Wurzeln bloß?
Sie fühlt sich hier so heimatlos.
Die Nachrichten
Es ist in den Nachrichten gewesen,
Auch in der Zeitung konnt man‘s lesen:
Von Maßnahmen und wirren Plänen,
Die sie in falscher Hoffnung wähnen.
So kommt das Thema wieder auf
Und sie fragt im Gesprächsverlauf:
„Wie nimmst denn du das alles wahr?“ –
„Das ist Satire – ist doch klar!“
Seifenblasenmomente
Man denkt zu viel an gestern, morgen,
Verliert sich in Gedanken, Sorgen.
Dann kommt er, so ein Glücksmoment,
Der viel zu schnell von dannen rennt.
Genieß ihn – genau jetzt und hier!
Nur dann ist er für immer dir!
Im Herzen für die Ewigkeit,
Erinnerung für alle Zeit.
Unmenschliche Menschlichkeit
Ein Mensch in seinem Unvertrauen
Will gerne eine Mauer bauen.
Denn Menschen – wie er einer ist -,
Die findet er oft ziemlich Mist.
Auch triggert ihn von Zeit zu Zeit
Die unmenschliche Menschlichkeit.
Doch würd der Mensch auf sich vertrauen,
Könnt Menschlichkeit er neu erbauen.
Ich hoffe, dir haben meine Kurzgedichte gefallen. Wenn du gerne mehr davon lesen möchtest, kannst du dir gerne meinen Autorenleben-Bereich anschauen, in dem du eine Leseprobe aus meinem Gedichtband findest. Auch sind viele meiner Kurzgedichte, wie eingangs erwähnt, auf meinen Social Media Kanälen verfügbar, sowie auf Pinterest zu finden!
Liebe Grüße
Tenja Tales