Infiziert – Wir gehen viral
Um Krankheiten, Viren geht es hier,
Vom Hamster bis zum Klopapier,
Mal ernst und auch mal mit Humor,
Auch kommt Phantastisches drin vor!
Da ich das Buch als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten habe, ist der Beitrag in den Schlagworten mit „Werbung“ markiert. Meine Meinung über das Buch wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
In was für einer Welt leben wir da eigentlich? Seit bald einem Jahr hat uns die Pandemie fest im Griff und mittlerweile muss man sich bei manchen Nachrichten echt fragen, ob das jetzt von einem Satire-Blatt stammt oder wirklich ernst gemeint ist. Doch wie bei so vielen Dingen, ist nicht alles immer schlecht (ja, ich weiß, es gibt Momente, da ist das wirklich sehr schwer zu glauben).
Doch gerade Künstler lassen sich von den verrücktesten Dingen und Situationen ja gerne inspirieren und so ist es auch bei dem Buch, welches ich dir heute vorstellen möchte. Es geht um die Anthologie „Infiziert – Wir gehen viral“ und der Titel ist doch schon mal eine Ansage, oder? Die beteiligten Autor*innen haben Geschichten und Gedichte geschrieben, die sich mit Krankheiten und Viren beschäftigen, die mal humorvoll und mal sehr ernst sind und die mal realistischer und mal phantastischer sind. Und noch mehr: Der gesamte Erlös dieses Buches unterstützt Initiativen und Institutionen, die sich für Kulturschaffende einsetzen.
Buchdaten
Herausgeber: Patrick Kaltwasser und Luna Day
Weitere Autoren: Adrian R. Stiller, Tea Loewe, Tanja Haas und Marissa Barks
Genre: Anthologie
Verlag: Books on Demand
Seitenzahl: 368 Seiten
ISBN: 978-3-75199-987-8 (Partnerlink zu Amazon) oder im Autorenwelt-Shop
Inhalt
Zum Inhalt habe ich eingangs ja schon ein paar Worte verloren. Insgesamt enthält die Anthologie „Infiziert – Wir gehen viral“ acht Geschichten und zwei Gedichte. An dieser Stelle möchte ich gerne den Klappentext zitieren, denn er reißt den Inhalt einiger Geschichten schon sehr schön an:
„Ein Flüstern aus fernem Lande. Plötzlich war es da: Corona – das Virus, das die Welt ins Stocken brachte. Uns aber hat es inspiriert, Geschichten zu schreiben.
Sind unbekannte Krankheiten und damit verbundene Krisen neu? Nein. Wird es die letzte gewesen sein? Die Zukunft wird es zeigen.
Mit dieser Problematik beschäftigen sich unsere Erzählungen auf ernste, aber auch humorvolle Weise. Die Hauptfiguren kämpfen in unterschiedlichsten Szenarien um das Überleben von sich selbst und anderen: Vampire, die Menschen hamstern, um ihren Blutdurst zu stillen, eine Gestaltwandlerin mit Helferwunsch, ein Hamster mitten in der Coronakrise, eine Rolle Klopapier mit Starallüren, Agenten im Afrika des 20. Jahrhunderts und vieles mehr.
Lasst euch mit unseren Geschichten und Gedichten die Zeit versüßen. Bleibt gesund und passt auf euch auf.“
Die Herausgeber
Die Anthologie wurde von Patrick Kaltwasser und Luna Day herausgegeben. Beide sind, sowie auch die anderen Autor*innen dieser Anthologie, Teil des Literaturphantoms. Wenn du mehr über die beiden und ihre Kolleg*innen erfahren möchtest, schau doch einfach mal auf ihrem Instagram-Account vorbei, dort haben sich alle vorgestellt und ein bisschen was über sich und ihre Projekte erzählt.
Korrektorat
Wie ich anfangs schon erwähne, habe ich „Infiziert – Wir gehen viral“ als Rezensionsexemplar erhalten. Allerdings spiele ich ehrlich gesagt noch eine weitere Rolle darin, mehr oder weniger durch einen dummen Zufall entstand. Die Kurzfassung: Ich bin bei einigen bekannt für meine „Empfindlichkeit“, was Rechtschreibung etc. angeht und plötzlich war ich Unterstützung im Korrektorat des Buches. Ich hoffe daher, dass du keine Fehler findest 😛 Ich hatte daher vorab bereits die Gelegenheit, die Geschichten und Gedichte zu lesen. Meine Meinung zum Buch wurde dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.
Meine Meinung zu „Infiziert – Wir gehen viral“
Brauchen wir das?
Gerade im Moment ist das Thema des Buches ja noch immer brandaktuell und ich gehe davon aus, dass es uns auch noch eine ganze Weile begleiten wird. Doch sind wir mal ehrlich: Eigentlich sind wir von Corona und all dem doch echt genervt! Klar lesen wir dann gerne und entfliehen in andere Welten, in denen man seinen wöchentlichen Einkauf nicht mit Maske absolvieren muss und keine Menschen mehr treffen darf. Brauchen wir da ein solches Buch, das sich ausgerechnet mit dem Thema beschäftigt, dessen wir überdrüssig sind?
Ja! Warum? Weil die Geschichte und Gedichte mehr sind, als einfache Erzählungen über Corona oder ähnliches. Auch wenn der Virus in manchen Geschichten durchaus Erwähnung findet, so geht es doch viel mehr um die anderen Elemente des Ganzen. Mal sehen wir völlig andere Virus- oder Krankheitsszenarien, mal werden wir auf jene aufmerksam gemacht, die in schlimmen Zeiten füreinander da sind und viel riskieren, um anderen zu helfen und mal geht es um Super-Hamster oder Klopapierrollen.
Cover und Geschichten
Das Cover von „Infiziert – Wir gehen viral“ finde ich ziemlich schick! Vor allem das gelbe Absperrband gefällt mir echt gut. Allerdings finde ich die Namen der Herausgeber ein wenig zu mächtig, was im ersten Moment im Buchladen durchaus zu Irritationen führen könnte. Der Buchrücken sticht im Bücherregal aber definitiv mit seinem alarmierenden Gelb aus den anderen Büchern heraus.
Den Einstieg in die Anthologie macht nach dem Vorwort und der Danksagung ein Gedicht, welches den Titel „Sieben Silben fürs Gesäß“ trägt. Es ist eine Art Ode ans Klopapier und stellt gleich zu Anfang klar, dass es hier nicht nur ernst, sondern auch lustig wird. Und so ist es auch. In dieser Anthologie findest du Geschichten, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch werden sie alle durch das eine Thema verbunden. Von der humorvollen Geschichte aus Sicht einer Rolle Toilettenpapier, über den niedlichen Hamster bis hin zur unermüdlichen Suche nach den Angehörigen trotz aller Widrigkeiten ist alles dabei. Ebenso variieren Zeit und Ort. Einmal befinden wir uns im Afrika des 20. Jahrhunderts, ein anderes Mal im Wilden Westen oder auch mal in einer fernen Zukunftsvariante.
Der bunte Mix aus Geschichten hat mir sehr gut gefallen. Ich bin eigentlich in Fantasy und Lyrik zu Hause und habe durch die Anthologie auch Geschichten erleben können, die ich sonst wohl nicht auf dem Schirm gehabt hätte. Sie waren allesamt sehr schön zu lesen, einige mit Humor oder einer Spur Ironie, andere dafür sehr heftig und ernst. Bei dem Thema kann man es sich zwar eigentlich schon denken, doch die Anthologie hat natürlich auch eine nicht unerhebliche Content-Warnung. Gleich zu Anfang wird darauf referenziert, die eigentliche Warnung befindet sich jedoch am Ende des Buches, so dass jeder selbst entscheiden kann, ob er sie vorher lesen möchte oder nicht.
Fazit
Mir hat die Anthologie „Infiziert – Wir gehen viral“ sehr gut gefallen! Die Geschichten sind sowohl im Setting, der Zeit und ihrer Auslegung alle super unterschiedlich, was für viel Abwechslung und Lesespaß sorgt. Allerdings sollte man vorher wirklich wissen, worauf man sich einlässt. Denn nicht alle Geschichten sind so luftig leicht, wie die über das Toilettenpapier. In manchen passieren Dinge, die man erst mal verdauen muss und über die vielleicht nicht jeder lesen möchte. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung für alle, die sich auch von gewaltigeren Themen und Geschichten nicht abschrecken lassen.
Liest du gerne Anthologien? Und wir stehst du zur Themenwahl? Kennst du schon meine Rezensionen zu „Entzünde den Funken“ oder „Die Bullet Journal Methode“?
Liebe Grüße
Tenja Tales