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Nicht authentisch, aber phantastisch – MPS Köln 2019

Ein Spectaculum hab ich gesehen,
Wollte fast nicht mehr nach Hause gehen.
Mittelalter, Musik und Phantasie,
Ein MPS vergisst man nie!

Beerenweine
Beerenweine vor der Heiligen Dreischeusslichkeit

Vorgeplänkel

Da es sich um eine Veranstaltungspräsentation handelt und ich diverse Firmen, Aussteller und Produkte nenne, ist der Beitrag als „Unbezahlte Werbung“ markiert. Ich habe für diesen Bericht oder die Nennung von Firmen/Ausstellern/Produkten jedoch weder Geld bekommen, noch etwas anderes kostenlos erhalten.

Wie du vielleicht weißt, war ich Ende letzten Jahres auf dem Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt in Dortmund (hier mein Bericht). Neben dem wundervollen Weihnachtsmarkt war auch das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS) definitiv einen Besuch wert! Dieses Jahr haben wir es geschafft, mal auf ein großes MPS zu gehen und zwar in Köln.

MPS Merchandise
Mein neuer Beutel nebst tollen Postkarten, Bierdeckeln und Aufklebern

Infos rund um das MPS

Das MPS hat letztes Jahr sein 25 jähriges Bestehen gefeiert, es besteht also seit 1994. Und es existiert nicht ohne Grund schon so lange: Es ist das größte Mittelalter Kultur Festival der Welt! Zu Anfang hieß das Event noch Mittelalterlich Spectaculum, wurde aber 2007 in Mittelalterlich Phantasie Spectaculum umbenannt. Das einprägsame Logo des Festivals ist der in sich gewundene Drache mit den enthaltenen MPS-Buchstaben. Was ist noch wichtig zu wissen? Erschaffen wurde dieses „Zuhause“, wie es manchmal genannt wird, vom Drachen Daselbst, der den bürgerlichen Namen Gisbert Hiller trägt. Was dieser Mann da auf die Beine gestellt hat, mit welcher Hingabe er all seine Veranstaltungen begleitet und welch ein Gespür er für die Bedürfnisse seiner Gäste hat, kann ich hier kaum in Worte fassen. Er hat eine immer größer werdende Szene nachhaltig geprägt und ist ein Teil von so vielen Leben. Wenn du mehr über ihn, seinen Lebensweg und das MPS erfahren willst, kannst du nach meinem Bericht ja mal bei Spectaculum vorbeischauen.

Drachenschädel
Ein wunderschöner Drachenkopf, den man auch kaufen konnte

Meine Erfahrungen auf dem MPS Köln

Nachdem wir den Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt inklusive MPS nur einen Nachmittag und Abend genießen konnten, hatten wir dieses Mal vorgesorgt und konnten ein komplettes Wochenende auf dem MPS in Köln am Fühlinger See verbringen. Der Samstag war dabei eher der Festival- und Band-Tag, für den man an der Abendkasse 40 Euro bezahlte. Sonntag hingegen war der Familientag mit dem Auftritt einer Kinderband und deutlich günstigerem Eintritt mit nur 15 Euro. Im Vorverkauf konnte man die Tickets für das gesamte Wochenende aber ebenfalls günstig erwerben 🙂

Die Messe

Unter anderem hatte das den Vorteil, dass wir schon zur Eröffnung des Festivals am Samstag um 11 Uhr vor Ort waren. Natürlich war eine Menge los, denn jeder wollte den Tag nutzen, das schöne Wetter genießen und … die Messe besuchen! Wir hatten davon gehört, dass es an beiden Tagen eine Morgenmesse der besonderen Art gab, doch wie besonders sie wirklich war, konnten wir nur vor Ort selbst herausfinden.

Der große Andrang vor der Bühne ließ erahnen, dass viele Gäste bereits wussten, was ihnen hier geboten werden würde. Als dann die heilige Dreischeusslichkeit in Form von Bruder Rectus, dem Hässlichen Hans und Gevatter Tod persönlich den Schauplatz betrat, war der Jubel groß! Es folgten Ansprachen, die ihresgleichen suchen, derbe Witze ohne Ende, der Ritterschlag für neue Ritter der Beerenweine Tafelrunde, das Teeren und Federn von jenen, die es verdient haben, sowie eine Erläuterung, welche großartigen Attraktionen man zu welcher Stunde an welcher Bühne bestaunen kann. Ja, du hast richtig gelesen, es wird mit Karamellsoße geteert und gefedert. Dabei unterstützen meist die beiden Nonnen, Schwester Karma und Schwester Sutra, tatkräftig den lieben Bruder Rectus.

Doch neben all den Witzen und dem Spektakel wird auch an alles Wichtige gedacht. Man wird darüber informiert, wie man dem Verlust von allerlei Wertvollem (Kinder, Münzen, Männer etc.) vorbeugen kann, wo man bei Bedarf Hilfe findet und auch wo sich beispielsweise spezielle Zelte für Behinderte oder die Wickelzelte befinden. Hier wird einfach an alles gedacht! Zum Schluss der Messe startete dann die Prozession zum See, wo die Taufe von Freiwilligen, jung wie alt, stattfand.

Wer dieses großartige Ereignis am ersten Tag verpasste, der hatte auch sonntags noch Gelegenheit, sich die zweite Messe anzuschauen, die zwar ähnlich, aber dennoch nicht identisch ablief.

Bruder Rectus
Bruder Rectus mit den Schwestern nach der Taufe am Sonntag

Das Gelände und die Stände

Nach der Messe starteten wir dann die Erkundung des Geländes. Überall gab es Drachentränken, die Stände an denen durstige Besucher sich für ein paar Taler etwas zu trinken kaufen konnten. Von Wasser, über Softdrinks bis hin zu einigen Leckereien von Beerenweine, wie den Kirschmet oder das Mjetpiir, war alles da, was das Drachenherz begehrte. Natürlich gab es auch allerlei Stände für leckeres Essen. Für mich persönlich gehören da auf jeden Fall eine tolle Pilzpfanne mit Knoblauchsoße und ein Langosch oder Knobibrot mit ganz viel Belag dazu! Das Schöne: Die Preise für Essen und Trinken waren voll ok und es war auch egal, an welchem Stand man sich seine Köstlichkeit holte, denn die gleiche Leistung kostete hier auch immer das gleiche Geld. Und dadurch, dass es die meisten dieser Stände häufiger gab, verlief es sich sehr und man musste nie wirklich lange anstehen.

Neben den vielen Ständen für das leibliche Wohl gab es aber auch unzählige Stände für Gewandungen, Felle, Schmuck, Lederwaren, Schmiedearbeiten, Seifen, Liköre, MPS-Merchandise und mehr! Hier wiederum lohnte es sich, genauer hinzusehen was die Preise angeht. Außer beim MPS Werbematerial in Form von Bierdeckeln, Postkarten, Aufklebern und mehr, denn da durfte man sich kostenlos bedienen! Es gab so viele schöne Sachen! Zum Beispiel habe ich die Freunde von Freddy, meinem Schulterdrachen, gesehen oder wundervolle Notizbücher in aufwendig gestalteten Ledereinbänden. Die Beerenweine-Stände mit ihren tollen Leckereien müssen da nicht extra erwähnt werden, oder? An einem paar Ohrringen mit metallenen Federn konnte ich dann nicht vorbei gehen, die musste ich haben.

Fiddlers Green
Fiddlers Green beim Auftritt am Samstag Abend

Die Bands

Kommen wir nun zum musikalischen Teil, der bei einem derartigen Festival natürlich nicht zu kurz kommen darf. Auf insgesamt vier Bühnen wurde von morgens bis abends von echten Größen für wundervolle Musik gesorgt. Mit dabei waren Fiddlers Green, Saor Patrol, Versengold, Saltatio Mortis, Harmony Glen, Cultus Ferox, Ya Banished Privateers, Duivelspack, Letzte Instanz, Faun, d’Artagnan, Weltenkrieger, MacCabe & Kanaka, die Streuner und die Kinder Metallband Heavysaurus.

Ich freute mich ja besonders auf den Auftritt von Fiddlers Green, die uns am PLWM ja schon auf den Geschmack eines MPS gebracht hatten, sowie Saor Patrol, deren Trommeln man gefühlt über das halbe Festivalgelände hören kann. Letzte Instanz kann ich ebenfalls empfehlen und auch der unplugged Auftritt von Weltenkrieger war wirklich toll! Schade war nur, dass manche Bands nur einen Auftritt haben und man daher gut timen musste, was man sich wann ansieht.

Weltenkrieger
Weltenkrieger – Barden des Lichts beim unplugged Auftritt

Weitere Attraktionen

Neben den Bühnen für die Bands gab es noch eine Gauklerbühne, einen Kampfplatz und nicht zu vergessen: Das Feuer Spektakel. Auf der Gauklerbühne traten die unterschiedlichsten Gaukler auf, die nicht nur für die Kleinen, sondern auch für die Großen ein tolles Programm boten. Zum Beispiel Gaukler Lupus verstand es super, Kunststücke für die Kleinen vorzuführen und dabei auch die Erwachsenen köstlich zu unterhalten.

Das Feuer Spektakel am Samstagabend war den Besuch ebenfalls wert! Danse Infernale zeigte eine wundervolle Feuershow, gefolgt vom Stelzentheater Feuervogel. Aufgrund des schönen Designs hatte ich mich ja bereits bei der Eintrittskarte für Feuervogel entschieden, nicht wissend, dass sie so ein cooles Theater zeigen würden! Es ist echt schwer zu beschreiben, das muss man einfach gesehen haben.

Stelzentheater Feuervogel
Das einzigartige Stelzentheater Feuervogel nebst wunderschöner Sandmalerei

Die Menschen

Abgesehen von den vielen Attraktionen und Auftritten sind natürlich die ganzen Menschen ein wichtiger Bestandteil des Festivals. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Großveranstaltungen und großen Menschenansammlungen. Doch ich muss gestehen, dass ich mich auf dem MPS wirklich wohl gefühlt habe. Die Besucher des MPS sind irgendwie ein eigener Schlag Mensch, ein toller Schlag Mensch dazu. Es wird Rücksicht aufeinander genommen, kein Drängen, kein Stressen, alle sind entspannt und genießen das Fest. Man geht aufeinander zu, bewundert die Gewandungen und Ideen der anderen, macht gemeinsam Fotos und hat einfach Spaß. Es war auf jeden Fall eine richtig tolle Atmosphäre!

Besondere MPS Persönlichkeiten
Eine der super faszinierenden Darstellerinnen des Theaters Feuervogel, der Kaffeebringer Tourette und der Hässliche Hans

Fazit

Was bleibt mir da noch zu sagen? Das MPS in Köln war den Besuch sowas von Wert! Ich hatte viel Spaß, das Wetter war zumindest samstags klasse und alle Attraktionen, Musik Acts und was wir noch so gesehen haben, waren einfach toll! Leider konnten wir nicht überall gleichzeitig sein und mussten so das eine oder andere ausfallen lassen, aber hey, es wird sicher nicht unser letztes MPS gewesen sein. Wir sind infiziert und wir werden definitiv wieder kommen! Und das nächste Mal sind auch wir gewandet! Ich kann das MPS auf jeden Fall jedem empfehlen, egal ob Mittelalter-Fan oder nicht.

Wie gefällt dir die Mittelalter-Szene? Und bist du gerne auf Festivals?

Liebe Grüße
Tenja Tales

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