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Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Wie kann man gute Bücher schreiben,
an denen Leser hängen bleiben?
Das bekommt man hier erklärt,
schonungslos und wirklich jeden Cent wert!

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt.

Da es sich um eine Produktpräsentation handelt, ist der Beitrag als „Unbezahlte Werbung“ in den Stichwörtern markiert. Ich habe für diesen Bericht weder Geld bekommen, noch das Buch oder etwas anderes kostenlos erhalten.

Schreiben braucht Voraussetzungen

Wieso es nicht ausreicht, wenn die Muse den Autor küsst? Weil zum Schreiben mehr gehört als eine gute Idee. Das macht der Autor James N. Frey in seinem Buch schnell deutlich. Dennoch ist sein Werk alles andere als demotivierend. Was genau ich alles in diesem Buch gelernt habe und wie es mich und mein Schreiben weiterbringt, erfährst du jetzt hier.

Buchdaten

Autor: James N. Frey
Genre: Ratgeber
Seitenanzahl: 200 Seiten
Verlag: Emons Verlag
Übersetzer: Jochen Stremmel, Hejo Emons
ISBN: 978-3-92449-132-1 (Partnerlink zu Amazon)

Inhalt – Die harte, ungeschönte Wahrheit

„In Deutschland herrscht noch immer ein Vorurteil, das in den großen Aufbruchjahren unserer Literatur in der frühen Goethezeit wurzelt: Dichtung entsteht ohne weitere Voraussetzung, sobald die Muse das Genie küsst. Goethes ‚Götz‘ und sein ‚Werther‘, Schillers ‚Räuber‘, alle im Schaffensrausch hingeworfen, scheinen da unwiderlegbare Beweise zu sein. Dabei wird leicht übersehen, dass Goethe […] voll mit der Dramentradition vertraut war […].“
Zitat aus dem Vorwort von Volker Neuhaus

Schon dieser Auszug aus dem Vorwort von „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ macht klar, was einen in diesem Buch erwartet: Man bekommt nicht erklärt, wie man die Muse zum Kuss bewegt, sondern wie man das Handwerk des Schreibens lernt und ihm nachgeht.

Allein dieser Absatz im Vorwort hat gereicht, dass ich mich sofort in das Buch schockverliebt habe. Denn als Lyrikerin, die sich mit der Thematik und dem Handwerk gerne befasst (siehe „Metrum, Versmaß und mehr“, „Gedichtarten – Elfchen, Limerick & mehr“ und „Gedichtarten – Von der Ballade bis zum Rondell“), habe ich schon länger meinen Schmerz mit manchen, vor allem modernen, lyrischen Ergüssen.

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt - Klappentext

Das Handwerk des Schreibens

Wer, wie, was und warum?

James N. Frey beginnt bei dem wichtigsten Element eines guten Romans: dem Wer. Er stellt die verschiedenen Arten des Homo Fictus vor und wie sie sich vom bekannten Homo Sapiens unterscheiden. Dabei macht er klar, worauf es bei einem fiktiven Charakter ankommt, wie man sich in ihn hineinversetzt und ihn aufbaut, damit er echt wirkt. Hierzu werden verschiedene Methoden vorgestellt und auch bekannte Stereotypen aufgezeigt, die man vermeiden sollte.

Ein idealer Charakter reicht aber nicht für eine gute Geschichte. Denn ein toller Roman lebt durch seine Konflikte. Der Autor geht daher darauf ein, wie man Konflikte erschafft und welche Auswirkungen sie auf die Charaktere haben. Er erläutert das notwendige Kräfte-Gleichgewicht und wie man die Spannung und den Konflikt durch das gesamte Buch hinweg aufrechterhält. Hinzu kommt die Vorstellung der verschiedenen Formen des dramatischen Konflikts sowie ein Abriss über die Genres der Literatur inklusive klarer Do and Don’t-Angaben.

Von der Prämisse zum Roman

Frey erläutert ausführlich, was eine Prämisse ist. Das lässt sich auch schwer kurzfassen. Grob gesagt, ist es das Herz des Romans als knappe These formuliert. Doch das wird dem wahren Gewicht der Prämisse natürlich nicht gerecht. Im Buch wird die Prämisse genau erläutert, ihre drei Variablen erklärt, wie man sie findet und aufstellt und natürlich, wieso sie so wichtig ist.

Es folgt das ABC des Erzählens mit Erläuterungen, was eine Geschichte ausmacht, wieso man vor der eigentlichen Geschichte mit dem Schreiben anfängt und mehr. Es geht um das Stufendiagramm und wie Episode und Figur zusammenspielen. Es folgen der Höhepunkt und die Lösung und wie man diese schreibt. Die Prämisse wird nun bewiesen und Konflikt aufgelöst.

Perspektiven und Dialoge

Doch das Buch bietet noch mehr. Frey geht auf die verschiedenen Erzählperspektiven ein, gibt Tipps bzgl. dieser in Bezug auf das gewählte Genre und wie man es schafft, dass der Leser sich mit der Geschichte identifiziert. Auch geht er auf Rückblenden und andere Tricks im Schreiben ein, die man jedoch mit Vorsicht verwenden sollte.

Weiter geht es mit Dialogen und wie man diese schreibt. Wie auch in den anderen Kapiteln arbeitet der Autor auch hier viel mit Beispielen, die seine Aussagen greifbar und nachvollziehbar machen.

Die letzten Qualen

Nicht zuletzt macht der Autor klar, dass das Buch noch lange nicht fertig ist, wenn man endlich „Ende“ daruntergeschrieben hat. Das Überarbeiten und Umschreiben sind ein wichtiger Teil des gesamten Prozesses. Wie man Überarbeitet, wo man gutes Feedback erhält und wie man damit umgeht, erfährt man ebenfalls hier.

Abschließend wird noch einmal klar gemacht, dass es beim Schreiben eines verdammt guten Romans nicht am meisten um das Talent sondern um das gelernte Handwerk geht. Schreiben ist ein mühsamer Prozess, der nicht immer leicht von der Hand geht. Doch auch dafür bietet der Autor Tipps an, wie man am Ball bleiben kann.

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Das Buch „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ von James N. Frey ist ein Klassiker unter den Schreib-Ratgebern und für mich der bisher beste, den ich gelesen habe. Der Stil ist erfrischend unverblümt und herrlich direkt und ehrlich. Genau das, was ich gebraucht habe.

Die vielen Beispiele aus alten Klassikern sowie für das Buch bewusst entworfene, machen das vermittelte Wissen greifbar und nachvollziehbar. Dabei stellt sich Frey aber nie in den Mittelpunkt, redet von seinen Werken oder Erfolgen. Es geht immer knallhart darum, wie man einen verdammt guten Roman schreibt.

Ich selbst habe viel über Konflikte und Charaktere gelernt und bemerkt, wo mein Drachenprojekt noch Schwachstellen hat. Durch die vielen Tipps im Buch habe ich auch direkt viele Ansätze erhalten, wie ich diese Schwachstellen ausmerzen kann, so dass ich auch nach dem Lesen des Buches hoch motiviert bin, obwohl mir klar ist, dass hier noch viel Arbeit auf mich wartet. Für mich ein mega gutes Buch!

Schreibst du auch selbst Geschichten? Und hast du mein Rezensionen zu „Romane schreiben und veröffentlichen für dummies“ gelesen oder die Vorstellung der Plattform „Belletristica“?

Liebe Grüße
Tenja Tales

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