Mit den Wikingern nach Northgard
Land besiedeln, Wirtschaft bauen,
Wölfe, Draugr, Clans verhauen,
Wissen sammeln, Ruhm erhöh’n,
ja in Northgard ist es schön!
Heute will ich dir mal kein Kartenspiel, sondern ein PC-Spiel vorstellen. Früher (klingt irgendwie schon sehr lange her) habe ich total gerne Siedler 3 gespielt, ein erstklassiges PC-Spiel. Die Teile danach haben mich einfach nicht mehr so gereizt. Dann kam bei Steam irgendwann mal im Shop Werbung für Northgard. Es gibt da nicht zu verleugnende Ähnlichkeiten zu den wuseligen Siedlern, die mich dann tatsächlich zum Kauf bewogen haben. Nach vielen Spielstunden möchte ich dir heute daher Northgard vorstellen.
Worum geht es bei „Northgard“?
Bei Northgard handelt es sich um ein Strategiespiel mit kleinen Wikingern, das in der nordischen Mythologie angesiedelt ist. Du spielst einen Wikinger-Clan, der den neu entdecken Kontinent Northgard zu zähmen versucht. Neben vielen Hürden und Gefahren gibt es natürlich auch andere Clans, mit denen du um die Herrschaft über Northgard kämpfen musst.
Das Spiel ist im Februar 2017 auf Steam als Early Access Spiel erschienen. Mittlerweile hat es diesen Status verlassen und durch viele Updates noch einige Verbesserungen und auch Erweiterungen erhalten. Es gibt eine Kampagne mit 11 Kapiteln, einen Single- und einen Multiplayermodus.
Die Geschichte von Rig
Fangen wir mit dem Kampagnen-Modus an. Er eignet sich super um das Spiel kennenzulernen und einen guten Einstieg zu bekommen. Du bekommst die Geschichte von Rig erzählt, einem stolzen Wikinger, dessen Clan bei einem hinterhältigen Angriff komplett ausgelöscht wird. Er ist der einzige Überlebende und schwört Rache. Darüber hinaus muss er das Horn seines Vaters zurückholen. Dem Mörder folgend treibt es ihn nach Nordthgard, den bisher unbekannten Kontinent voller Gefahren.
In 11 Kapiteln bekommst du dann nicht nur Rig und einige weitere Charaktere vorgestellt, sondern auch alle ohne Erweiterungen spielbaren Clans. Auf verschiedenen Karten musst du immer größere Siedlungen bauen und schwierigere Aufgaben erledigen. In jedem neuen Kapitel startest du mit einem Gemeindehaus und ein paar wenigen Wikingern im Nirgendwo.
Wikinger-Siedler sind hungrig
Aus Siedler Zeiten weiß ich noch, dass man am Anfang zwei Holzfällerhütten und einen Steinmetz baut. Bei Northgard gestaltet es sich etwas anders, denn Wikinger brauchen Essen! Nahrung ist ein ganz wichtiger Faktor, der die Leute nicht nur am Leben, sondern hauptsächlich auch bei Laune hält. Wikinger, die nichts zu tun haben, sammeln automatisch Nahrung. Allerdings kannst du an bestimmten Stellen auch Fischerhütten, Getreidefarmen und Jagdhütten bauen, um Nahrung zu produzieren. Um einem Wikinger einen Job zu verpassen, musst du ihn zur jeweiligen Hütte schicken. Was du natürlich ebenfalls in Massen brauchst, ist Holz, um neue Gebäude zu bauen und Kröns (so etwas wie Gold), um die Maschinerie am Laufen zu halten.
Eine Welt voller Feinde
Die Natur
Northgard ist ein rauer Kontinent. Es wimmelt von Wölfen, Braunbären, Draugr, bösartigen Walküren, Drachen und mehr. Bevor du ein durch Gegner besetztes Feld übernehmen kannst, brauchst du ein Ausbildungslager, in welchem du deine Wikinger zu wahren Kriegern machen kannst. Diese schickst du dann zur Eroberung gegen deine Feinde. Sobald sie besiegt sind, kannst du das Feld für einen immer höher werdenden Betrag an Nahrung besiedeln.
Doch die Natur hat noch mehr auf Lager. Es gibt Erdbeben, die deine Gebäude beschädigen, Rattenplagen, die deine Nahrung fressen und deine Wikinger krank machen, sowie eisige Stürme, die deinen Verbrauch von Nahrung und Holz immens in die Höhe treiben. Dabei ist der Winter ohnehin schon anstrengend, so dass du deine Nahrung und dein Holz stets im Blick behalten solltest. Geht eines davon zur Neige, werden deine Dorfbewohner unzufrieden und ihre Produktivität sinkt deutlich. Was auf Dauer ohne Nahrung passiert, kannst du dir sicher selbst denken.
Die Clans
Wie eingangs erwähnt, lernt Rig auf seiner Reise durch Northgard weitere Clans kennen. Schon im Zuge der Kampagne spielst du daher alle Clans durch und kannst somit ihre Vor- und Nachteile kennenlernen. So sind beispielsweise die Startressourcen unterschiedlich, sowie die Vorteile, die ein Clan bei Erreichen bestimmter Ruhm-Stufen erhält oder auch Fähigkeiten, die durch Wissen freigeschaltet werden können.
Die Siegmöglichkeiten
Womit wir schon beim nächsten Thema wären. Wie kannst du so eine Partie eigentlich gewinnen? Auch hier bietet Northgard verschiedene Wege, die du beim Spielstart (außer in der Kampagne) auswählen kannst. Klassisch ist natürlich der Sieg durch Eroberung, was bedeutet, dass du die Gemeinschaftshäuser der gegnerischen Clans einnehmen musst. Ebenso gibt es den Sieg durch Wissen, durch Ruhm, durch Handel oder auch durch Spezialgebiete auf der Karte. Für letzteres musst du ein bestimmtes Feld auf der Karte einnehmen und es beispielsweise eine bestimmte Zeit lang gegen Gegner verteidigen.
Updates und mehr
Obwohl Northgard mittlerweile den Early Access Status verlassen hat, bieten die Entwickler immer wieder etwas Neues. Es gibt mittlerweile zwei weitere Clans, die man jedoch leider kaufen muss. Doch auch ein paar kostenlose Erweiterungen sind immer mal wieder drin. Aktuell gibt es beispielsweise die Permafrost-Karte, auf welcher immer Winter herrscht. Und ich bin mir sicher, dass hier auch weiterhin tolle Nettigkeiten von den Entwicklern kommen, um die Spieler bei Laune zu halten und Northgard weiterzuentwickeln.
Meine Meinung zu Northgard
Bevor wir zu den abschließenden Worten kommen, was gibt es noch zu Northgard zu sagen? Die Grafik ist ganz nett, aber sie haut mich definitiv nicht vom Hocker. Sie ist im Comic-Stil gehalten, aber nicht zu bunt, was wiederum gut zu den Wikingern und dem rauen Nordthgard passt. Die Maps könnten ein wenig abwechslungsreicher sein. Ansonsten kann ich nichts Negatives über dieses nette Spiel sagen. Es ist meiner Meinung nach super einsteigerfreundlich und bietet durch die verschiedenen Siegarten schöne Variationsmöglichkeiten. Auch kann man die Karte, ihre Größe, die Anzahl der Gegner und den Clan auswählen.
Was mir besonders gefällt, ist das Verhältnis zwischen Aufbau und Kämpfen. Ich bin selbst nicht so der Kampf-Typ, aber hier passt alles wunderbar zusammen. Auch die Variationen durch die Clanvorteile sind toll. Am meisten Spaß gemacht hat mir bisher die Kampagne, davon würde ich mir mehr wünschen! Doch durch den Multiplayermodus wird Northgard auch auf Dauer nicht langweilig.
Wenn du also auch ein ehemaliger Siedler Spieler bist oder vielleicht auch Spaß an Age of Empires hattest, dann kann es eigentlich nicht schaden, mal einen Blick in Northgard zu werfen. Ich kann das Spiel auf jeden Fall weiterempfehlen!
Bist du auch ein Strategiespielfan? Vielleicht willst du ja auch mal in meine Kartenspiel-Berichte reinschnuppern und dir Boss Monster oder Zum blauen Drachen anschauen.
Liebe Grüße
Tenja Tales